An Experten wendet sich die OCZ RD400 nach der von Toshiba selbst vorgenommenen Einteilung seiner SSDs in drei Klassen. Das ist auch kein Wunder, denn der verwendete Formfaktor M.2 verspricht hohe Geschwindigkeit – auch im Vergleich zu den ohnehin schnellen „normalen“ SSD im Formfaktor 2,5 Zoll. Dafür sorgt die verwendete PCIe-Anschlusstechnik. Mit einem PCIe-Adapter wird aus der OCZ RD400 die OCZ RD400A.
- Anzeige -
Die Toshiba OCZ RD 400 im Überblick
- SSD im Formfaktor M.2
- Schneller dank PCIe
- 128 bis 1024 GB Speicherkapazität
- Flash-Speicher aus eigener Produktion
- Fünf Jahre Garantie
Fast alles aus einer Hand
Vereinfacht gesagt gibt es unter den SSD-Herstellern zwei Philosophien. Vor allem nordamerikanische Hersteller produzieren oft fabless, also ohne eigene Fabriken. Nicht nur die Einzelteile werden gekauft, selbst der Zusammenbau der SSDs erfolgt bei Fremdfirmen. Nur Konzeption, Vertrieb und Marketing liegen noch beim markengebenden Unternehmen. Demgegenüber setzen vor allem die asiatischen Hersteller Toshiba und Samsung darauf, möglichst viel selbst zu produzieren.
Wobei anzumerken ist, dass OCZ schon vor der Übernahme durch Toshiba nicht nur SSDs zusammenbaute, sondern mit Indilinx auch einen Hersteller von SSD-Controllern besaß. Woher der Controller kommt, verrät Toshiba nicht, vermutlich aber aus dem eigenen Haus. Das gilt auf jeden Fall für den Flash-Speicher. Zum Einsatz kommt 15nm MLC-NAND Flash, also Flashspeicherzellen, die zwei Bit je Zelle speichern können.
Hohes Tempo dank PCIe
Viel schneller als 540 MB pro Sekunde sind klassische SSDs im Formfaktor 2,5 Zoll selten. Das ist zwar auch schon deutlich mehr als Magnetfestplatten (HDD) erreichen, kann aber nicht annähernd mit den 2.600 MB pro Sekunde mithalten, die die Toshiba OCZ RD400 beim Lesen schafft. Geschrieben werden Daten immerhin noch mit maximal 1.600 MB pro Sekunde.
Das liegt zum Einen an der Anschlusstechnik. Die OZC RD400 überträgt Daten nämlich nicht über SATA, wo das maximale Tempo aktuell bei 6 Gbit pro Sekunde liegt, sondern über PCI Express (PCIe). Dort können mehrere Leitungen (Lanes) gleichzeitig genutzt werden, das lässt höhere Geschwindigkeiten zu. Beim Lesen erreicht die SSD 2.600 MB pro Sekunde, bei der kleinsten Variante zumindest 2.200 MB.
Das ist nicht nur deutlich mehr, als herkömmliche Magnetfestplatten (HDD) schaffen, sondern übertrifft auch die rund 540 MB pro Sekunde, die bei SSD mit SATA III meist die Obergrenze sind. Beim Schreiben erreichen die SSDs 620 MB bei der kleinsten Variante, 1.150 bei der folgenden und 1.600 beziehungsweise 1.550 bei den größten.
Diese Tests messen allerdings den Zugriff auf große, zusammenhängende Datenblöcke. In der Praxis werden aber meist kleine Datenpakete abgefragt, die an unterschiedlichen Stellen der SSD liegen. Auch hier zeigt die Toshiba OCZ RD400 hervorragende Ergebnisse. Die größte SSD erreicht bis zu 210.000 Operationen pro Sekunde (IOPS) beim Lesen und 130.000 beim Schreiben im 4K QD32 Test.
Extras und Stromverbrauch
Die Toshiba SSD kann sich also durchaus mit aktuellen Spitzenmodellen wie Samsungs 950 Pro vergleichen. Sie ist teilweise sogar schneller, verbraucht aber auch mehr Energie.
Erfreulich lang gibt Toshiba Garantie auf die SSD, nämlich für fünf Jahre. Das kann der Konzern auch guten Gewissens tun, denn rein rechnerisch lässt sich jede SSD fast 580 Mal beschreiben und wieder löschen, ehe die Zellen ihre Speicherfähigkeit für Daten verlieren.
Die OCZ RD400A
Die OCZ RD400 wird im kleinen und kompakten M.2-Format geliefert. Bei der OCZ RD400A kommt ein PCIe-Adapter mit. Aus der SSD im Formfaktor M.2 wird damit eine PCIe-SSD. Das hat nicht nur beim Einbau Vorteile, sondern bringt auch zusätzliche Kühlung. Denn die OCZ RD400 wird leider relativ warm, wenn über einen längeren Zeitraum größere Datenmengen verarbeitet werden. Das kann die Leistung senken, dürfte bei Privatnutzern aber nur selten zum Problem werden. Betroffen könnten etwa Gamer sein, wenn ein Spiel ständig große Datenmengen vom Laufwerk liest.
Testbericht Fazit – Toshiba OCZ RD400 und Toshiba OCZ RD400A
Aktuell eine der schnellsten SSD Festplatten. Der Formfaktor M.2 ist noch nicht in jedem, PC anzutreffen, doch dankt des Adapters wird aus der OCZ RD400 die OCZ RD400A im PCIe-Format. Neben der hohen Geschwindigkeit sind die fünf Jahre Garantie und die große Schreibleistung weitere Pluspunkte, erst nach rund 580 Schreibvorgängen verlieren die Zellen ihre Fähigkeit Daten zu speichern.
Toshiba OCZ RD400 und RD400A – Technische Daten und Datenblatt
Modelname | RVD400-M22280-128G – 128 GB RVD400-M22280-256G – 256 GB RVD400-M22280-512G – 512 GB RVD400-M22280-1T – 1024 GB (1TB) |
Kapazität | 128 GB, 256 GB, 512 GB und 1024 GB |
Abmessungen | 80 x 22 x 2,23 mm (128GB, 256GB, 512GB) 80 x 22 x 3,58 mm(1024GB) 157,64 x 105,51 x 17,2 mm (PCIe Adapter) |
Schnittstelle | PCI Express (PCIe Gen3x4L ), NVMe |
Formfaktor | M.2 2280 |
NAND Flash Memory | MLC |
Lesen, sequenziell | 2.200 MB/s (128 GB) 2.600 MB/s (256 GB, 512 GB, 1024 GB) |
Schreiben, sequenziell | 620 MB/s (128 GB) 1.150 MB/s (256 GB) 1.600 MB/s (512 GB) 1.550 MB/s (1024 GB) |
Lesen, zufällig | 170.000 IOPS (128 GB) 210.000 IOPS (256 GB) 190.000 IOPS (512 GB) 210.000 IOPS (1024 GB) |
Schreiben, zufällig | 110.000 IOPS (128 GB) 140.000 IOPS (256 GB) 120.000 IOPS (512 GB) 130.000 IOPS (1024 GB) |
MTBF | 1,5 Mio. Stunden |
TBW | 74 TB (128 GB) 148 TB (256 GB) 296 TB (512 GB) 592 TB (1024 GB |
Leistungsaufnahme | Max. 6,4 Watt |
Garantie | 5 Jahre Herstellergarantie |
Lieferumfang | SSD (wahlweise mit PCIe Adapter) SSD Utility Software |
- Anzeige -